„Surebets“ (dt. „sichere Wetten“) sind ein wichtiges Thema in der Welt der Sportwetten. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Wetten auf klare Favoriten sondern um Tipps, bei denen Quotenunterschiede der Buchmacher genutzt werden, um unabhängig vom Ausgang des Spiels Gewinne zu erzielen.
Ein offensichtliches Beispiel dafür wäre ein Tennis Spiel, bei dem beide Spieler die Quote 2,1 auf Sieg haben. Würde man nun jeweils 10 Euro auf die beiden Tennisspieler setzen, hätte man am Ende einen sicheren Gewinn von 1 Euro . Da solche Wetten selten so offensichtlich sind, bedarf es einer kleinen Rechnung, um herauszufinden ob beispielsweise die Quoten 1,5 und 2,8 eine Surebet ergeben oder nicht.
Es liegt eine Surebet vor, wenn folgende Bedingung gilt:
1/Quote1 + 1/Quote2 + ... + 1/QuoteX < 1
Werden die zuvor genannten Quoten eingesetzt, erhält man:
1/1,50 + 1/2,8 = 1,023 > 1
Bei optimaler Einsatzverteilung würde man also unabhängig vom Ausgang ca. 2,3% seines Einsatzes verlieren. Damit man diese Rechnung nicht immer wieder selbst vornehmen muss, stellt betbuzz.net ein entsprechendes Tool bereit. Es muss nur die Anzahl der Quoten, der Gesamteinsatz und die Quoten selbst eingetragen werden. Unser Tool zeigt dann die optimale Einsatzverteilung.
Wenn die Bedingung der obigen Formel, also die Summe der Kehrwerte aller Quoten kleiner 1, erfüllt ist, handelt es sich um eine Surebet. Um diese optimal zu nutzen, kommt es auf die richtige Verteilung des Einsatzes an. Wenn wir unser erstes Beispiel, also das Tennisspiel mit den Quoten 2,1 in die Formel einsetzen erhalten wir einen Wert von 0,952. Das bedeutet, dass bei optimaler Einsatzverteilung mit 95,2 Cent Einsatz 1 Euro Gewinn erzielt wird. Umgerechnet (1/0,952) bedeutet das, dass jeder eingesetzte Euro einem Rücklauf von 1,05 Euro entspricht. Fortgeschrittene Nutzer solcher Sure-Bets sprechen von einem „Return On Investment“ (ROI) von 5%.
Wenn diese Art zu Wetten scheinbar so einfach ist, stellt sich die Frage, wieso es die Buchmacher nicht unterbinden, indem sie ihre Quoten niedrig genug halten. Hierzu ist zu sagen, dass die Buchmacher natürlich bemüht sind solche Konstellationen zu verhindern. Sie analysieren die Spiele sehr genau und liegen mit den Quotierungen häufig nah beieinander. Durch die unterschiedliche Bewertung neu auftretender Faktoren oder das abweichende Wettverhalten der einzelnen Kunden verändern sich Quoten jedoch. Dies gilt auch wenn ein Spiel noch nicht begonnen hat. Jemand der Sure-Bets benutzt, versucht also kurzfristige Quotenverschiebungen auszunutzen um damit zwar kleine aber dafür sichere und stetige Gewinne zu erzielen.
Leider birgt auch diese Art zu Wetten Risiken. Buchmacher könnten ihre Quoten in dem kurzen Zeitfenster zwischen der Abgabe der ersten und der letzten Wette verändern und die ohnehin meist geringe Gewinnmarge wäre dahin. Der absolute worst-case wären technische Probleme beim Buchmacher, die zwar selten auftreten aber nie ganz auszuschließen sind. Ebenso sollte bei hohen Einsätzen beachtet werden, dass einige Buchmacher schnell Einsatzlimits festlegen, um solchen – prinzipiell legalen – Wettaktivitäten einen Riegel vorzuschieben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass das aktive Wetten von Sure-Bets voraussetzt, dass man auf ein breites Portfolio an Buchmachern mit gut gefüllten Konten zurückgreifen kann.